Die Regierung Juschtschenko hat die Lösung des Problems der Nicht-Zahlungen und mangelnder Zahlungen in monetärer Form im Energiesektor zu einer zentralen Aufgabe gemacht. Sie folgt dabei der Erkenntnis, dass die mangelnde Zahlungsdisziplin, Zahlungen in nichtmonetärer Form und Nichteinhaltung vertraglicher Verpflichtungen die Hauptgründe für die Ineffizienz und die technische Degradierung des Sektors sowie die bestehenden Versorgungsengpässe sind und daß durch die Nicht-Zahlungen die Schuldner-Unternehmen auf Kosten der Stromwirtschaft indirekt subventioniert werden.
Bezogen auf den Zeitraum Januar – September 2000 hat sich die Zahlungsrate insgesamt, unabhängig von der Zahlungsart, gegenüber dem Vorjahr verschlechtert. Sie betrug 81,4% für die kumulierten Zahlungseingänge Jan.-Sept. ’99 und nur 76,6% für die Zahlungseingänge im Vergleichszeitraum 2000. Dies ist in erster Linie auf die verschlechterte Zahlungsdiziplin der staatlichen Oblenergos zurückzuführen, deren Zahlungsrate für den betrachteten Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr von 86,2% (1999) auf 69,8 (2000) gesunken ist. Die Zahlungsraten der privatisierten und teilprivatisierten Oblenergos hingegen haben sich verbessert.
Der Anteil in Cash bezahlter Lieferungen vom Stromgroßhandelsmarkt hat sich seit Anfang des Jahres 2000 deutlich erhöht. Bezogen auf die gesamten Stromlieferungen im Zeitraum Januar - September 2000 stieg er auf 34,4% gegenüber 17,5% im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Summe der Cash-Einnahmen auf dem Energorynok hat sich mehr als verdreifacht und stieg von rund 839 Mio. UAH (Jan.-Sept. 99) auf 2707 Mio. UAH (Jan.- Sept. 00). Trotz der starken monatlichen Schwankungen wird für 2000 ein Trend zu insgesamt höheren monetären Zahlungsraten als im Vorjahr deutlich. (In der vorliegenden Untersuchung werden nur die monetären Zahlungseingänge auf dem Clearingkonto des Energorynok (raspredelitel’nyj sċet) als Cash-Zahlungen betrachtet.)