Die aktuelle Geld- und Währungspolitik der Nationalbank der Ukraine (NBU) setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen. Erstens kauft sie per Saldo US-Dollar auf dem Devisenmarkt, die zur Bedienung und zur Tilgung der Auslandsschulden des ukrainischen Staates verwendet werden (Nettointerventionen). Mit Hilfe von Käufen und Verkäufen von US-Dollar hält sie darüber hinaus seit Februar dieses Jahres den nominalen Wechselkurs der Hrivnia gegenüber dem US-Dollar fest (Wechselkursfixierung). Drittens betreibt sie eine expansive Geldpolitik.
Diese drei Komponenten sind mittelfristig nicht zu vereinbaren. Zur Vermeidung abrupter Änderungen ihrer Geld- und Währungspolitik in der Zukunft empfehlen wir der NBU, sich bald für eine nachhaltige Politik zu entscheiden. Dafür sollte nach unserer Einschätzung insbesondere das Expansionstempo der Geldpolitik deutlich verringert werden. Darüber hinaus empfehlen wir der NBU, ihre Wechselkursfixierung zugunsten einer leichten und stetigen nominalen Abwertungspolitik aufzugeben. Die Zentralbank sollte jedoch weiterhin ihre Nettointerventionen durchführen bzw. diese verstärken.